Janitza Energy Forum 2025 : Ein starkes Zeichen für die Energiewende

Rund 80 Fachbesucher nahmen am Janitza Energy Forum im Wiener Museumsquartier teil.
- © JanitzaWolfgang Peherstorfer, Niederlassungsleiter von Janitza Österreich, eröffnete die Veranstaltung und betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung ganzheitlicher Energiemessung und -optimierung. Andreas Jäger, bekannt als ORF-Wettermoderator und „Klimajäger“, moderierte den Tag mit fachlicher Tiefe und persönlichem Engagement an den Themen. Gleich zu Beginn betonte er, dass der Klimawandel – etwa durch zunehmende Trockenperioden – auch in Österreich spürbar sei.
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Josef Baumüller von der TU Wien erläuterte in seinem Vortrag die neue europäische Nachhaltigkeitsregulatorik. Er machte deutlich: Der Klimawandel ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine wirtschaftliche Herausforderung – insbesondere für Finanzmärkte und Unternehmen. Richtlinien wie die CSRD und die EU-Taxonomie zwingen Unternehmen künftig dazu, ihre ökologischen Auswirkungen ebenso wie klimabezogene Risiken und Chancen offenzulegen. Sein Fazit: „Nachhaltigkeit wird zur strategischen Führungsaufgabe – auch für KMU.“ Mit der aktuellen „Omnibus“-Verordnung kündigt die EU zwar Erleichterungen an, doch bleibt der Handlungsdruck hoch.

Klimaschutz durch Datentransparenz
Konstantin Kulterer von der österreichischen Energieagentur zeigte im zweiten Impulsvortrag konkrete Wege auf, wie Unternehmen durch gezielte Messung, Datenanalyse und strukturierte Abschaltprozesse Energie sparen und CO₂ vermeiden können. Besonders wichtig seien dafür ein betrieblicher Klimaaktionsplan für Unternehmen sowie Maßnahmen wie Wochenend-Abschaltungen oder optimierte Betriebsführungen, die es zu diskutieren gilt. Seine Botschaft: Der Ausstieg aus Öl und Gas ist machbar, wenn er datenbasiert und wirtschaftlich sinnvoll ist. Die Diskussion eröffnete er unter anderem mit konkreten Beispielen aus der Industrie.
Gerhard Fuchs, Geschäftsführer von ECO7, legte in seinem anschließenden Vortrag den Fokus auf Energieeffizienz im Produktionsalltag. Anhand realer Beispiele zeigte er auf, wie vermeidbare Grundleistungen, falsch dimensionierte Pumpen oder fehlende Rückgewinnungssysteme große Energiemengen binden – und wie man diesen Herausforderungen mit intelligenter Sensorik und Automatisierung begegnet. Doch technischer Fortschritt ist nur ein Teil der Lösung – mindestens ebenso wichtig ist die aktive Einbindung der Mitarbeitenden an einem energiebewussten sowie praxisnahen Handeln.

Energiezellen als Zukunftsmodell
Zum Abschluss präsentierte Horst Wagner, Buchautor, seine Vision dezentraler Energiestrukturen. In seinem Vortrag „Zwischen planetaren Grenzen und wirtschaftlicher Zukunft“ und dem zugehörigen Buch „Die Macht der Zellen“ stellte er ein revolutionäres Modell für die Energieversorgung vor – und zwar auf Basis autonomer Energiezellen, innovativer Wasserstoffspeicher und intelligenter Steuerungen. Beispielhaft beschrieb er das Pilotprojekt in Krems, das sämtliche Energiebedarfe – vom Heizen bis zur E-Mobilität – vollständig dezentral abdeckt. Er betonte: „Regenerative Energien brauchen smarte Strukturen.“
Das Janitza Energy Forum 2025 war weit mehr als ein Branchentreffen: Es war ein interdisziplinärer Dialograum zwischen Technik, Regulatorik und Zukunftsdenken. Die Kombination aus konkreten Lösungen, strategischem Weitblick und visionären Ansätzen machte die Veranstaltung zu einem Highlight innerhalb der Energie- und Nachhaltigkeitsszene.